Agenturen, die in Zukunft noch Bedeutung haben wollen, müssen mehr sein, als Kreativ-Handwerker. Kasseis Ideen werden hier allerdings kritisch hinterfragt. Nicht ganz unumstritten fordert die kreative Lichtgestalt Amir Kassei fordert schon seit Jahren ein Umdenken innerhalb der Agenturbranche. Seine Verbandsarbeit beim ADC beendete er mit den Worten “

“Ihr seid ja nur ein weltfremder Verband von drogensüchtigen Kreativen, die in Hinterzimmern sitzen und sich einen runterholen.”

Noch Fragen?

Folgendes ist festzuhalten:

• Kreative Werber sind oft zu empfindlich, um selbst unbequeme Wahrheiten einzustecken.
• die kreative Unternehmensberatung als strukturelles “Shift”-Modell überlebenswilliger Werbeagenturen

Der „Werbeblogger“ Roland Kühl von Puttkamer fragt

„Wieviel ‚Architekt‘ will ein Kunde überhaupt von Werbeagenturen, die er über Jahre allenfalls als spezialisierte, kommunikative Baumeister und vielmehr noch als kreative Handwerker verortet (und budgetiert) hat?“

Folgende Wesensmerkmale zeichnen eine kreative Unternehmensberatung nach Kassei aus:

• Fähigkeit, einen neuen Blickwinkel auf unternehmerische Prozesse und Produkte werfen zu können
• weniger analytisch geprägte, zahlenorientierte Beratung, sondern kreative Fokussierung auf der Lösung.
• Der Bedarf an der kreativen Lösung unternehmerischer Aufgaben steigt, die nicht nur mit Kommunikationsmitteln zu lösen sind.

Damit wird auch klar:

Eine Agentur der Zukunft muss weniger werbeorientiert, sondern lösungsorientiert denken und arbeiten.

Voraussetzungen schaffen

Aber erfüllen die Agenturen denn überhaupt die Voraussetzungen, um diesen Weg gehen zu können? Aus meiner eigenen Arbeit mit Agenturen weiss ich, dass dem Briefing, also der Analyse – oder dem Anforderungsmanagement – zumeist keine große Aufmerksamkeit geschenkt wird. Nur selten verfügen die sogenannten Konzepter in den Agenturen über das nötige Handwerkszeug des „Requirements Engineering“.